In letzter Zeit laufen die Planungen für die gemeinsame Zukunft der Feuerwehr Mittenaar auf Hochtouren. Das funktioniert zum Glück auch trotz Corona sehr gut. Seit ca. 2 Jahren werden die Planungen zum Zusammenschluss der Wehren Ballersbach, Bicken und Offenbach konkreter. Zum Beginn hatten sich die Mitglieder der drei Wehren für einen Zusammenschluss ausgesprochen. Es folgte auch eine Abstimmung unter den Einsatzkräften, nach der die Gremien mit der Arbeit begonnen.
Der Ausschuss Zukunft Feuerwehr Mittenaar setzt sich aus Einsatzkräften und politischen Sprechern aller Fraktionen zusammen. Von Beginn an stand die Einigkeit bei Beschlüssen an oberster Priorität. Schließlich ist die Feuerwehr eine der wichtigsten Einrichtungen der Gemeinde, der Brandschutz ist wichtig! Und dazu braucht es nicht nur Finanzielle Mittel für Gebäude und Löschfahrzeuge- man braucht vor allem eine schlagkräftige Mannschaft.
Die Kinder- und Jugendabteilungen sind übrigens schon weiter: Seit einiger Zeit wird nur noch gemeinsam geübt und geplant. Für die Kinder und deren Betreuer ist der Zusammenschluss längst Normalität geworden.
Warum ein Zusammenschluss?
Der Wandel der Zeit macht auch vor den Feuerwehren nicht halt: Insgesamt finden sich weniger Freiwillige zum Dienst am nächsten. Das ist aber nicht das größte Problem: Viele Einsatzkräfte arbeiten längst nicht mehr im eigenen Wohnort. Während der Arbeitszeiten sind also immer weniger Kräfte verfügbar. Dabei wird bei jedem Einsatz zu jeder Zeit eine starke Truppe benötigt- bestehend aus Führungskräften und ausreichend qualifiziertem Personal, sei es zur Unfallrettung oder zum Atemschutzeinsatz. Schon seit letztem Jahr werden die 3 Wehren deshalb generell zusammen alarmiert und trainieren regelmäßig gemeinsam.
Ein weiterer Punkt betrifft die Ausstattung der Feuerwehren: Aktuell haben die Tragkraftspritzen-Fahrzeuge der Wehren Ballersbach und Offenbach die Altersgrenze erreicht und müssten ersetzt werden. Sie entsprechen weder Einsatztaktisch noch Sicherheitstechnisch dem Stand der Technik. Das gleiche gilt für alle 3 Gerätehäuser: Der technische Prüfdienst bemängelt zum Beispiel Umkleiden in den Fahrzeughallen und mangelnden Platz. Von getrennten Umkleiden und Sanitärräumen für Feuerwehrfrauen ganz abgesehen.
In allen Standorten gäbe es also Investitionsbedarf. Jetzt der Zeitpunkt und die Gelegenheit gekommen, den Zusammenschluss voran zu treiben!
Standort Valentin-Gelände
Soll die Feuerwehr zusammenwachsen, braucht sie einen gemeinsamen Standort. Die vorhandenen Gerätehäuser sind nicht geeignet, ein Umbau Platzmäßig ebenfalls nicht möglich. Der Umbau des Furnierwerkes in Bicken bietet die ideale Gelegenheit, den benötigten Platz für ein Feuerwehrgerätehaus zur Verfügung zu stellen. An der Hauptstraße ist es für Einsatzkräfte aller Ortsteile gut zu erreichen, Begegnungsverkehr anfahrender Einsatzkräfte und ausrückender Einsatzfahrzeuge ist hier problemlos möglich.
Der aktuelle Stand
Im Mai gab es 2 Versammlungen unter Corona-Bedingungen: Bürgermeister Markus Deusing stellte allen Einsatzkräften den aktuellen Stand der Planungen vor. Eine folgende Abstimmung zeigte, dass fast 90% der Einsatzkräfte für den Zusammenschluss sind.
Auch der Entwurf für das Gerätehaus steht, in den Planungen finden aktuell noch kleinere Abstimmungen statt. Der Bau soll dann schnellstmöglich ausgeschrieben werden. Voraussichtlich wird auch das Land Hessen das Projekt mit einer Förderung unterstützen.
Auch das Fahrzeugkonzept wird neu ausgerichtet: Neben den 2 Löschfahrzeugen soll es zukünftig einen “Einsatzleitwagen 1” (in Beschaffung) und einen “Gerätewagen-Logistik 2” mit Rollcontainern zur individuellen Beladung je nach Einsatzart geben.